Am Sonntag stand ein Basetrail – Testlauf an. Peter und ich haben uns auf den Weg nach Garmisch gemacht um uns schon mal die Schlüsselstellen des Basetrails anzuschauen. Einfach um mal zu sehen was da so auf uns zukommt und auch gleich mal das Material ein bisschen auszutesten.

Gegen 10 Uhr gings am Skistadion in Garmisch auf 730 Hm los. Das Wetter ist zwar nicht das Beste, aber es regnet wenigstens nicht. Der Weg sollte uns durch die Partnachklamm führen, da im Rennen am oberen Ausgang der Klamm ein Verpflegungsstützpunkt sein wird. Dort wollten wir auf die Rennroute einbiegen. Woran ich nicht gedacht hatte: Die Klamm ist im Winter natürlich geschlossen … und der Winter ist ja noch nicht lange rum … also war sie immer noch zu. Aber macht nichts. Direkt vor dem Eingang zur Klamm geht ein sacksteiler Betonweg gefühlt senkrecht nach oben. Wie steil es ist konnten wir uns direkt bei einem Mountainbikefahrer anschauen: Der ist einfach rückwärts übergekippt und hat sich abgelegt. Passiert ist ihm zum Glück nichts … er war nur stinksauer auf sich selbst. Danach hat er erstmal geschoben ;). 15 Minuten später stehen wir dann am Forsthaus Graseck an der Abzweigung zur Brücke über die Klamm. Über diese Brücke gehts dann auch beim Basetrail. Also alles was wir ab jetzt hochgehen, gehen wir in 1,5 Monaten nochmal.

Über die Brücke gehts rüber zur Partnachalm auf ca. 1000 Hm und von dort folgen wir den Schildern immer in Richtung Kreuzeck. Zunächst geht es nur mit leichten An- und Abstiegen auf einer Forststraße entlang. Hier kann man sich nochmal ganz gut erholen, oder wenn man fit ist auch laufen. Wir belassen es mal beim schnellen gehen, schließlich sind wir hier noch nicht im rennen und wollen uns nur mal umschauen. Vorbei geht es an ein paar Wiesen bis der Forstweg schließlich endet und einen schmalen Singletrail übergeht. Dieser Weg ist super zu laufen und es macht irre viel Spaß durch gehölzt zu flitzen. Am Anfang ist er noch recht flach und wir haben noch ein gutes Tempo drauf. Ich muss Peter sogar mal kurz einbremsen, weil es mir zu flott wird. Gute Idee, denn schon bald wird es stetig steiler. Wir haben das Ende des Tals erreicht und jetzt beginnt der Weg sich in Serpentinen nach oben zu schlägeln. Durch kleine Schneefelder auf dem Weg wird das Ganze immer mal wieder zu einer kleinen Kletterei. Nie gefährlich, aber mühsamer.

Ungefähr 1,5 Stunden nach der Partnachalm kommen wir oben auf den Weg der Kreuzeck und Längenfelder Talstation verbindet. Mittlerweile sind wir schon auf 1600 Hm angekommen. Ab hier wird es interessant. Eigentlich müssen wir ja bis zur Alpspitz-Bergstation. Dort wird unser höchster Punkt sein. Das Problem: Die Wegweiser weisen noch keine Wege, sondern stehen unmotiviert an ein Häuschen gelehnt. Außerdem liegt hier oben auch noch einiges an Schnee und in die Wolken sind wir mittlerweile auch geraten. So dass es doch relativ schwer ist einen Weg zu finden. Wir entscheiden uns einfach den Längenfelder Lift entlang weiter hoch zu gehen. Die Liftpfeiler kann man nicht verfehlen und solange wir auf einer Skipiste bleiben, fallen wir auch nirgends runter. Mühsam kämpfen wir uns die Piste nach oben, schneefreie Stellen gibt es keine mehr. Mal trägt der Schnee, mal sinken wir bis zu den Knie ein. Als wir dann beide sogar einmal bis zur Hüpfe im Schnee stecken, überlegen wir kurz umzudrehen. Zumal man eh nichts sieht in dieser Wolkensuppe. Aber wie das so ist „Komm, bis zum nächsten Pfeiler gehen wir noch“.

Und diese Entscheidung war die beste, die wir treffen konnten. Nach nur ein paar weiteren Höhenmetern treten wir aus den Wolken. Vor uns liegt die Bergstation des Längenfelder Lifts, also sind wir auf ca. 1900 Hm. Dahinter sehen wir die Alpspitz Bergstation liegen. Ringsherum ragen die Berge aus dem Wolken heraus, über uns die Sonne. Einfach herrlich. Wir kraxeln noch ein bisschen weiter, müssen aber am Ende einer Kuppe feststellen, dass es hier nicht weiter geht. Um weiter zu kommen müssten wir wieder ziemlich weiter absteigen, aber das macht dann keinen Sinn, zumal der Schnee hier oben noch echt tief ist. So beschließen wir hier oben ein Päuschen einzulegen und die Aussicht zu genießen. Der Sinn des Aufstiegs war die Strecke kennen zu lernen. Das ist uns gelungen. Wir waren zwar nicht ganz am Ziel, aber wir konnten es sehen und auch den restlichen Weg dahin. Die zusätzlichen 100 Hm schaffen wir im Rennen dann auch noch (zumal wir dann nicht von diesem ganzen Schnee behindert werden 😉 ). Insgesamt waren wir knapp 3 Stunden bis hierher unterwegs. Ich denke das passt fürs Erste.

Nach 20 Minuten Pause gehts dann bergab. Nicht so ein bisschen, sondern richtig. Schließlich geht es ein Skipiste hinab. Und auf Skipisten soll es schnell zugehen. Also: Wer bremst verliert. Wer fällt, steht halt wieder auf. Go Go Go. Und so rennen wir mit allem was wir haben die Skipiste hinunter. Ich drehe 2-3 Saltos, ist mir egal. Tut ja nicht weh. In gerade mal 10 Minuten stehen wir wieder am unteren Ende des Längenfelders 300 Hm tiefer. Geiler Scheiß. Leider bin ich nicht früher auf die Idee gekommen die Handycam auszupacken … aber vielleicht auch ganz gut so, denn bei den Stürzen die ich hingelegt habe, hätte ich das Teil sicher verloren. Das nächste mal mit GoPro!!! Deshalb gibts nur ein dilletantisches Video von einem Ziehweg nach der Skipiste (entschuldigt die Musik … ich hab zu viel mit Youtube rumgespielt 😉 ).

Aber auch nach dieser Gaudi geht es nur noch bergab und wir sind die meiste Zeit im Laufschritt unterwegs. Vom Kreuzeck gehts über Forststraßen zum Hausberg und weiter zum Bayernhaus. Aber da führt uns dann ein Trail weiter zurück zu Partnachalm. Auch hier geben wir nochmal richtig Gas, einfach weil es Laune macht. Von der Partnachalm gehts dann diesmal nicht über die Brücke sondern wir nehmen den direkten Weg zum Skistadion. Nach nur 1,5 Stunden stehen wir wieder unten am Auto. Geil wars, der Basetrail kann kommen :)

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