Nach der gestrigen Ruhepause ging es heute wird rund. Diesmal stand die bisher längste Tour auf dem Programm: Einmal „Black Tusk“ und zurück. Der Black Tusk (Schwarzer Stoßzahn/Hauer) ist ein sehr markanter Berg den man von einem Großteil der Strecke zwischen Squamish und Whistler immer wieder empor ragen sieht. Das „Black“ kommt daher, dass der Berg vulkanischen Ursprungs und somit ziemlich schwarz ist. Und der „Tusk“: Tja, das sieht man ja wohl. Der Gipfel liegt auf 2.319 Hm und wir starten auf einem Parkplatz bei ca. 560. Da die reine Wegstrecke dorthin nur 12km beträgt, gehts dabei also ganz schön steil bergauf. Steve sagt dazu „Steil ist geil“ … ich sag „Ach du Schei …“ Aber es hilft ja nix, jetzt da hoch, zack zack.
Der Weg geht gleich wunderschön los. Nix mit Straße, sondern direkt schöner Pfad durch den idyllischen Wald. Zwar ist es schon einigermaßen steil, aber das Gehen (ich hab diesmal gar nicht erst mit dem Laufen angefangen) ist dennoch ganz angenehm und der Ruhetag hat meinen Beinen echt gut getan. Nach ca. 7 km und 1000 Hm treten wir aus dem Wald heraus und wie immer ist der Ausblick gigantisch. Fast schon langweilig könnte man meinen. Aber nein, ich glaube das wird nie langweilig. Nun geht es erstmal ein Stückchen relativ flach über ein paar Wiesen dahin, vor uns der Black Tusk, hinter uns der Garibaldi Lake. Man weiß gar nicht wo man hinschauen soll. Doch bald haben wir den Fuß des Berges erreicht und ab jetzt gibt es nur noch eine Richtung: Nach oben, also wir auch da hingeschaut.
Zunächst ist der Weg noch recht stufig und gut zu laufen, doch mit der Zeit nimmt das Geröll immer mehr zu. Irgendwann endet dann der offizielle Trail und wir mitten stehen mitten in einer Geröllwüste. Eine sehr steile Wüste. Wie gesagt, hat der Pfad schon längst aufgehört, also bahnt man sich selbst den Weg nach oben. Natürlich kann man den Spuren anderer Wander folgenden, aber das ist doch was anderes, als wenn da wenigstens ein rudimentärer Weg besteht (wie z.B. beim Geröllfeld die Zugspitze hoch). Mit jedem Schritt geht es wieder einen halben zurück, in meinem Fall sogar manchmal auch zwei. Ich fühle mich wie ein Hamster im Rad: Strampeln über Strampeln für nix und wieder nix. So geht es für mich gaaaanz laaangssaaaam hinauf. Ich muss ein paar Pausen einlegen, aber dafür wird man bei jeder Pause mit unwirklichen Anblicken belohnt. Dieses Land ist unglaublich schön. Nach ungefähr 2:40 Stunden haben wir es endlich geschafft und wir stehen kurz unter dem Gipfel. Warum darunter? Man kommt leider nur ganz nach oben wenn man klettert. Man muss zwar kein Meisterkletterer sein um da hoch zu kommen, aber ein bisschen Können diesbezüglich kann da definitiv nicht schaden. Wenn dann zu dem Nichtkönnen auch noch zittrige Oberschenkel hinzu kommen, wird es dann langsam riskant. Zu riskant für unseren Geschmack, nachdem wir die verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten in Augenschein genommen haben. Also belassen wir es dabei und machen uns nach einer kurzen Pause an den Downhill.
So garstig ein Geröllfeld auf dem Weg nach oben ist, so nett ist es zu einem auf dem Weg nach unten. Rennend, rutschend und springend geht es hinab und nach 3-4 Minuten sind wir schon wieder knapp 200 Hm weiter unten. Danach ging es denselben Weg den wir gekommen waren wieder hinab, nur natürlich ein klein wenig schneller. Bald machten sich meine Knie und Oberschenkel bemerkbar, aber da heißt es sich durchbeißen. Trotz der leichten Schmerzen macht der Downhill doch einfach immer wieder irre Spaß. Wie es immer ist, kommt mir der Weg nach unten viel länger vor als vorher bergauf. Ob es daran liegt, dass mein Hirn bergauf vor Anstrengung abschaltet oder ob es deswegen ist, dass man den Weg schon kennt und mehr darüber nachdenkt, wann es endlich vorbei ist. Keine Ahnung, aber es zieht sich wie Kaugummi. Aber wenigstens ist es ein gutes Kaugummi. Und wie hätte es auch anders sein sollen: Auch dieser Weg hat mal ein Ende und nach knapp über 4 Stunden Laufzeit sind wir wieder auf dem Parkplatz angekommen. Wieder fix und fertig. Wieder glücklich. Direkt am Parkplatz fließt ein Sturzbach vorbei … halb mit Absicht, halb aus Kraftlosigkeit stelle ich mich einfach mit meinen glühenden Schuhen in das eiskalte Wasser. Ein Traum.
Steves Blogbeitrag: http://www.uptothetop.de/2013/08/02/black-tusk-trailrun/
Lauf bei Movescount: http://www.movescount.com/moves/move16623239
[…] wurde erstmal wieder ein wenig relaxt. Zum einen tat ein bisschen Erholung nach der Tour zum Black Tusk wirklich gut, zum anderen war auch das Wetter nicht wirklich einladend. Also beschlossen wir einen […]
[…] geht wieder in die gleiche Gegend wie bei unserer bisher längsten Runde, der Besteigung des Black Tusk. Nur starten wir diesmal von einem anderen Parkplatz aus, der weiter nördlich in Richtung Whistler […]
[…] geht wieder in die gleiche Gegend wie bei unserer bisher längsten Runde, der Besteigung des Black Tusk. Nur starten wir diesmal von einem anderen Parkplatz aus, der weiter nördlich in Richtung Whistler […]
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