So langsam machen sich die bisher gelaufenen Kilometer bei mir bemerkbar und meine Beine schreien nach einem Päuschen. Deshalb haben wir uns heute mal aufgeteilt. Steve hat sich ein weiteres Teilstück seines 50 Meilenlaufs angeschaut und sollte am Ende des Tages 25 weitere Kilometer in den Knochen haben. Ich hingegen habe es bei knapp 12 km belassen und bin nochmal einen Teil der gestrigen Strecke gelaufen, weil man da an einem netten Badesee vorbeikommt. Diesmal hatte ich nicht nur den Trinkrucksack dabei, sondern den etwas größeren und habe gleich noch ein Handtuch eingepackt. Nach 45 Minuten und einer Runde auf dem 4 Lakes Trail war ich am Alice Lake angekommen.

Hier war gut was los. Ich vermute, dass vor allem viele Wochenendausflügler aus Vancouver hier her gefahren kamen. Wenn die Kanadier einen Ausflug an den See machen, haben sie unendlich viel Kram für ein gescheites BBQ dabei: Große Gasgrills, riesige Kühltasche, Fleisch, Maiskolben, Salate, Brot und was man sonst noch braucht. Bei uns würde sowas unter „Sommerfest“ laufen, hier ist es kleiner Familienausflug. Auffällig dabei war, dass niemand, wirklich NIEMAND, irgendwelchen Müll zurückgelassen hat. Die Wiesen rund um den See waren komplett sauber, weil alle Familien jeden Fitzel Plastik einfach wieder mit nach Hause genommen haben. Beispiel gefällig? Es war eine Gruppe mit mehreren Familien und  4-5 Kindern da. Für die Kids wurden Wasserbomben gefüllt und sie hatten mindestens eine Stunde Spaß mit Unmengen dieser Wurfgeschosse. Am Ende ist trotzdem nicht ein leerer Ballon auf der Wiese zurückgeblieben, weil die Eltern ihre Kinder angewiesen haben die geplatzten Ballons aufzulesen bevor es neue gibt. Und wenn das mal nicht hingehauen hat, haben die Eltern die Dinger eben selbst aufgesammelt. Nachdem ich vor zwei Jahren schon in Australien feststellen durfte, dass auch dort die öffentlichen Grills immer sauber sind, frage ich mich, wieso das bei uns nicht funktioniert. Wenn ich daran denke wie es in Biebesheim am Waibel immer aussieht, wird mir schlecht.

Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen. Ich habe mich in die Sonne gelegt, war ein paar mal im Wasser, habe gelesen und geschlafen. Irgendwann hat sich Steve nach seiner Tour zu mir gesellt, dann haben wir dasselbe noch 2-3 Stunden gemacht und irgendwann gings wieder zurück. Ein kleiner Sonnenbrand natürlich inklusive, gehört ja dazu. Die 4 km zurück waren dann nochmal recht schmerzhaft und schweißtreibend, da sich die Beine doch ein bisschen zu sehr an dieses Lotterleben gewöhnt hatten. Aber auch das haben wir überstanden. Danach den Tag mit einem McFlurry und HotDogs ausklingen lassen. Ein Träumchen.

Steves Bericht: http://www.uptothetop.de/2013/08/05/garibaldi-highlands-trailrun/
Mein Lauf: http://www.movescount.com/moves/move16758961