Letztes Wochenende ging es zusammen mit meinen Kumpels Ronny, Niklas und Peter in den Pfälzerwald. Alle drei haben sich für den diesjährigen Basetrail angemeldet und wollten nochmal ein paar Höhenmeter machen, da sie entweder Neulinge auf den Trails sind, oder in ihrer Heimat einfach keine Berge haben. Unser Localguide Niklas hat sich eine nette Route ausgesucht und so haben wir uns am bisher heißesten Tag des Jahres morgens um 8:00 Uhr auf dem Parkplatz getroffen. Vorbildlich hat Niklas für jeden die Strecke und eine Liste der Wegpunkte ausgedruckt, damit bloß keiner verloren geht. Da kommt der Papa und Projektleiter durch. Geplant sind ca. 22km und 900 Hm.

Vom Parkplatz ab geht es erstmal recht steil bergauf, so dass wir im Wanderschritt starten, aber dafür folgt darauf direkt der erste Downhill: Ein schöner Trail mit Felsen, Wurzeln und allem was dazu gehört. Niklas düst topmotiviert vorneweg, wir anderen hinterher. Leider ist das Tempo scheinbar für Ronny, der sich erstmals auf „echten“ Trails bewegt, etwas zu hoch. Schon ca. 10-15 Minuten nach dem Aufbruch vertritt er sich den Fuß und stürzt. Ich stoppe, die anderen beiden sind schon zu weit weg, hören uns nicht mehr und laufen werden. Es stellt sich recht schnell heraus, dass die Runde für unseren Verletzten gelaufen ist. Zwar kann er noch auftreten und mit den Stöcken einigermaßen gehen, aber rennen ist definitiv nicht mehr drin. Er muss abbrechen. Da Peter gefahren ist und den Autoschlüssel hat, flitze ich hinter den anderen beiden her. Ein paar Hundert Meter weiter endet der Downhill und da warten sie. Wir verabreden, dass die beiden schon mal weitergehen und ich dann nachkomme. Ich düse also mit dem Schlüssel wieder bergauf zu Ronny, der sich nun weigert von mir zum Auto gebracht zu werden. Nachdem er mir bewiesen hat, dass er einigermaßen gehen kann, übergebe ich ihm den Autoschlüssel und er macht sich auf den Rückweg zum Parkplatz. Sehr schade, dass die Tour so schnell für ihn zu Ende war. Aber man soll ja immer das positive sehen: Zum einen wäre es deutlich blöder gewesen, wenn ihm das nach 10 km passiert wäre, da wäre nämlich der Weg zum Auto oder zu irgendeiner Straße deutlich beschwerlicher gewesen. Und zum anderen hat sich nun herausgestellt, dass die Verletzung weniger schlimm war als befürchtet. Heute, 5 Tage später, geht es scheinbar schon wieder ganz gut. Ob das jedoch mit dem Basetrail was wird, ist fraglich. Ich drücke jedoch die Daumen!

Netterweise übertreiben es Peter und Niklas nicht mit dem Tempo, so dass ich sie recht schnell wieder einholen kann. So ziehen wir nun zu dritt durch den Pfälzerwald und ich muss sagen: Geilo! Da wir hauptsächlich den markierten Wanderwegen folgen, ist zwar auch immer mal ein breiter Forstweg dabei, aber ein großer Teil der Strecke besteht aus schönen Singletrails. Rechts und links der markierten Strecke sieht man auch immer wieder kleine Pfade in den Wald abzweigen, aber da wir alle nicht ortskundig sind, wollen wir mal nichts riskieren und halten uns an den Plan. Hier lassen sich aber, ein bisschen Forscherdrang vorausgesetzt, sicher noch viele nette Wege finden. Nach 1:50 Stunden erreichen wir nach einem wunderschönen Aufstieg den Drachenfels, den höchsten Punkt der Runde. Hier machen wir eine kurze Pause, aber richtig entspannend ist das nicht, da wir von Fliegen belagert werden. Also geht’s bald weiter, zurück in Richtung Parkplatz. Außerdem wollen wir ja Ronny nicht endlos beim Auto warten lassen, denn da es im Wald keinen Empfang gab, konnten wir ihn auch nicht über unseren Fortschritt auf dem Laufenden halten.

Auf dem Rückweg verlassen wir dann doch noch ein wenig den geplanten Weg, der uns über Forststraßen zurück zum Parkplatz geführt hätte und nehmen eine Alternativ-Route. Die ist zwar ein kleiner Umweg, aber dafür geht es nochmal einen wunderschönen Singletrail Downhill über meherere Kilometer im sanften Gefälle hinab. Und zum Abschluss „dürfen“ wir dann über einen Bergrücken drüber, so dass nochmal steile 150 Hm dazukommen. Wir sind ja nicht nur zum Spaß hier, sondern auch zum Trainieren :). Nach 3:50 Stunden, 25km und 1000 Hm haben wir es dann geschafft und belohnen uns mit deftigem Pfälzer Essen in der Gastwirtschaft direkt beim Parkplatz. Ich denke Peter und Niklas sind ganz gut für den Basetrail gerüstet. Die noch fehlenden 10km und 800 Hm, die beim Rennen dann noch warten, sollten locker in der Zeit drin sein. Jungs, das wird ein Fest!

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