Wie kommt man dazu ein Rennen in Tromsø zu laufen? Falsche Frage. Eher sollte sie lauten: Wenn Kilian und Emelie ein Rennen in Tromsø veranstalten, wie könnte man da nicht teilnehmen wollen? So wie mir, ging es wohl einigen Leuten. Denn obwohl Tromsø für die meisten Menschen dieser Erde eine ziemlich weite Anreise bedingt, waren wohl nach max. 2 Stunden alle Startplätze vergeben. Und das obwohl das Rennen nur ein paar Wochen vor dem Start bekannt gegeben wurde. Also nur was für Kurzentschlossene und ich war dabei, zusammen mit 120-130 weiteren Läufern aus 25 Nationen. Ein geniales Gefühl.

Am Freitag vor dem Rennen ging es wie gewöhnlich zur Startnummernausgabe und zum Briefing. Natürlich hatte sich jeder schon vorher über die Strecke informiert, aber dennoch waren alle auf weitere Infos gespannt, denn keiner wusste wirklich, was ihn erwartet (zumal die Strecke ein paar Tage vor dem Start nochmals verändert wurde). Die nackten Zahlen waren mit einer Weglänge von 42 km und 4400 Hm zwar sportlich, aber nicht ungewöhnlich. Die Cut-off-Zeit von 12 Stunden erschien auch recht großzügig. Zum Vergleich: 3 Wochen vorher war ich für 80 km und 3500 Hm ca. 12:30h unterwegs. Insofern sollte das doch eigentlich zu machen sein, so meine Hoffnung. Auf der anderen Seite war im Netz von Kilian zu lesen, dass es ein „Skyrace how it should be“ werden sollte. Wenn man bedenkt, dass der Typ regelmäßig auf den Mont Blanc hochrennt, bleibt natürlich die Frage offen, wie er sich ein Skyrace wünscht …

Das Briefing wurde von Kilian und einem der norwegischen Organisatoren durchgeführt. Ein Typ wie ein Wikinger, dem man problemlos abnimmt, dass er wirklich überall lang läuft und klettert. Was dann folgte hatte ein bisschen was von Comedy. Kilian erklärte Strecke und Höhenprofil und immer wenn er etwas sagte wie „steep, but totally runnable“, sagte der Wikinger ernst „No, it’s not“. Ruhe. Ob man da nun lachen oder weinen sollte blieb jedem selbst überlassen. Kilian sagt: „From there it’s an easy run to the aid station“, der Wikinger sagt: „Yes, it’s easy … to get lost.“ Schnell wurde uns allen klar gemacht, dass wir hier keine Wanderwege erwarten müssen. Auch Trails sind eher Mangelware. Warum? Ganz einfach. Es gibt einfach keine Wege. Die Strecke die wir nehmen sollten, läuft keiner der Einheimischen. Wikinger: „Locals don’t do it … it’s too steep“. Wir müssen über zwei Berge drüber, aber es gibt keine Verbindungswege zwischen den Bergen. Diese mussten erst geschaffen werden, was soviel heißt, ein paar Norweger sind mit der Säge los und haben da, wo man eben nicht durchkommt, ein bisschen Plätz gemacht. Ansonsten geht es einfach durchs Gelände. Wenn man sich das Höhenprofil anschaut steht da häufig „very steep“. Immer im Hinterkopf: Wenn ein Mont-Blanc-Hochrenner etwas „very steep“ nennt, dann … Oh mein Gott, oh mein Gott, OH MEIN GOTT!!!!! Zum Abschluss der Veranstaltung sagt Emelie noch ein paar Worte, die sich ungefähr so zusammenfassen lassen: „Vergesst was ihr von Skyraces wisst. Das hier wird deutlich anspruchsvoller“. Na Danke auch, gute Nacht.

Der Start am nächsten Morgen findet zu einer einigermaßen humanen Zeit um 8:00h statt. Was jedoch weniger human ist: Start/Ziel befinden sich an der Bergstation einer Seilbahn auf dem 450m hohen Aussichtsberg Floja. Leider fährt die Seilbahn jedoch nicht so früh, also heißt es laufen. In der Beschreibung steht, dass sich der Aufstieg gut zum Aufwärmen eignet. So geht es also auf 1,2 km ganze 400 Hm nach oben, was einer Steigung von ca. 33% entspricht. Als ich oben ankomme, könnte ich direkt die Klamotten wechseln. Woanders hast du nun fast dein Bergrennen hinter dir, hier hast du es erfolgreich zur Startlinie geschafft. Wenigstens ist mir nun warm. Glückwunsch. Vor dem Rennen gibt es noch ein kurzes Briefing, bei dem uns aber hauptsächlich viel Spaß gewünscht wird und dann geht es zur Startaufstellung. Bei einem so kleinen Feld geht natürlich alles relativ entspannt zu, so dass wir noch problemlos ein Gruppenfoto an der Startlinie machen können, bevor es dann um Punkt 8:00 losgeht.

Die ersten 5km starten entspannt. In einer moderaten Steigung geht es auf den ersten Hügel hoch. Ich gehe das Rennen recht langsam an, weil ich damit in Squamish sehr gute Erfahrung gemacht habe, und halte mich im hinteren Viertel des Feldes auf. Nach einer halben Stunde geht es wieder schon einen schönen Downhill hinab und der Blick wird frei auf den ersten „echten“ Berg des Tages, den Tromsdalstinden. Die Raketen um Kilian schon nicht mehr zu sehen. Sie sind schon in den Wolken verschwunden, die den Tromsdalstinden umgeben. Nach einer kurzen Stärkung an der ersten Verpflegungsstation nehme auch ich den Anstieg in Angriff. Und der hat es schon mal in sich. Wege gibt es jetzt nicht mehr, sondern es geht hauptsächlich über Steine und Felsen steil hinauf und an laufen ist hier nicht mehr zu denken. Bald schon merke ich, dass sich meine Beine einfach schlapp anfühlen. Mir geht es grundsätzlich gut, der Puls auch nicht wirklich hoch, aber irgendwie kraftlos in den steilen Passagen. Gründe dafür könnte es einige geben: Vielleicht war es nicht so klug schon am Tag zuvor ca. 500 Hm beim Auskundschaften zu laufen. Vielleicht machen sich die 400 Hm Aufstieg zum Start mehr bemerkbar als gedacht. Vielleicht waren 3 Wochen Regeneration nach dem Squamish50 einfach zu wenig. Oder vielleicht fehlt mir einfach das Training für solche Steigungen. Egal, es ist jedenfalls mühsam. Trotzdem komme ich ganz gut voran und kann mich von den Leuten hinter mir etwas absetzen. Somit bin ich quasi den gesamten Aufstieg allein unterwegs und zusätzlich zur Anstrengung wird nun eine weitere Herausforderung offensichtlich: Die Wegfindung. Der Tromsdalstinden liegt zu großen Teilen in den Wolken, ich sehe keine Leute vor mir an denen ich mich orientieren könnte, einen Weg gibt es nicht und Bäume, an denen Markierungen aufgehängt werden könnten, gibt es auch schon lange nicht mehr. Somit muss ich mich dauernd die Augen nach kleinen Tapeschnipseln offen halten, die um irgendwelche Steine gewickelt sind. Es klingt banal, aber allein die Tatsache, dass man sich dauernd konzentrieren muss um den Weg nicht zu verlieren, ist überraschend kraftraubend.

Nach ca. 2 Stunden erreiche ich den Gipfel des Tromsdalstinden. Der Cut-off ist bei 3 Stunden, ich liege also noch ganz gut in der Zeit. Die Beine fühlen sich zwar schon ziemlich matschig an, aber das dürfen sie auch mal nach einem knackigen Anstieg. Beim kommenden Downhill zur nächsten Aid Station hoffe ich mich ein bisschen erholen zu können. Der Cut-off bei dieser nächstens Station liegt bei 4:30 Stunden. Da ich bisher deutlich schneller als die Cut-off-Zeit war, hoffe ich den nächsten Abschnitt in ca. einer Stunde zu bewältigen. Schließlich geht es ja nur bergab …

Ich präsentiere: Die Fehleinschätzung des Jahres! Dies wird mir eigentlich direkt klar, als mir ein Streckenposten zeigt in welche Richtung es bergab geht. Denn er zeigt hinab ins neblige Nichts. Ich hoffe auf einen Scherz, aber ein kurzes „Be careful!“ kombiniert mit einem kleinen bunten Flattertape ein paar Meter unter mir bestätigt: Japp, hier geht’s lang. Also gehe ich es an und stürze mich hinab. Stürzen ist hier fast wörtlich zu verstehen, denn ich verbringe einen beträchtlichen Teil des Abstiegs auf dem Hosenboden. Teilweise gewollt um größere Abstiege zu überwinden, teilweise ungewollt, weil auch der normalweise gute Grip meiner Schuhe nicht gut genug ist. Dies lässt mich vor allem ein Schneefeld spüren: Ich erwarte Schnee und will reinstapfen, stattdessen finde ich Eis und hebe ab. Einen Aufprall auf dem Rücken (zum Glück abgefedert durch die Klamotten im Rucksack) und eine rasante Rutschpartie später, werde ich 10-20m tiefer von ein paar Steinen gebremst. Puh, glimpflich ausgegangen. Wäre es geplant gewesen, hätte es wohl sogar Spaß gemacht. So muss ich erstmal tief durchatmen. Obwohl der Abstieg (das Wort „Downhill“ fühlt sich hier einfach falsch an) sehr beschwerlich ist, komme ich dennoch vergleichsweise flott voran und kann 5 oder 6 Läufer auf dieser Kletterpassage überholen. Kaum hat man den steilen steinigen Abstieg hinter sich und ist auf 300 Hm runter, geht es nach einem kurzen Flachstück nochmal genauso steil weiter. Hier ist die Stelle, wo ein paar Bäume gefällt wurden um einen Pfad freizulegen. Jetzt ist es nicht mehr steinig, sondern matschig. Hier verlassen mich (und die anderen Läufer, die ich sehe, auch) die Schuhe endgültig. Ich hangele mich an Bäumen hinab, rutsche auf dem Hintern durch den Matsch, versinke bis zu den Knöcheln in demselben. Jede Bewegung kostet unglaublich viel Kraft und ich freue mich, dass wir bald unten sind. Endlich soll es laut Höhenprofil nur noch 3 km flach bis zur nächsten Verpflegung gehen. Ich hoffe endlich mal ein paar Minuten gemütlich dahin traben zu können.

Merke: Flach ist nicht gleich Flach. Ja, das Höhenprofil hat nicht gelogen. Es ist tatsächlich potteben. Wir nehmen jedoch nicht den vorhandenen, befestigten Weg, sondern schlagen uns stattdessen weglos durch norwegisches Waldgetrüb. Der Boden ist mit dichtem Moos bewachsen, das wunderbar die überall rumliegenden Steinbrocken versteckt. Man versucht von Stein zu Stein zu springen und sinkt dabei dauernd tief im dichten Moos ein. Jeder Schritt saugt mir geradezu die Kraft aus den Oberschenkeln und das Hüpfen über die Steine ist, auch was die Konzentration angeht, eine Herausforderung. Als ich endlich die Verpflegungsstation erreiche, schaue ich das erste Mal seit langem auf die Uhr: Ich bin schon seit 4 Stunden im Rennen. Das heißt ich habe für einen 8 km „Downhill“ über 2 Stunden gebraucht. Plötzlich ist die Cut-Off-Zeit von 4:30 ziemlich nah gekommen und meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding. Uff das wird ne harte Nummer, vor allem weil ich weiß, dass der längste Aufstieg noch vor liegt: von quasi 0 auf 1500 Hm rauf auf den Hamperokken. Und von dort wieder den gleichen Weg zurück zu dieser Station. Der nächste Cut-Off wäre 8 Stunden, also müsste ich den kommenden Berg genauso schnell schaffen, wie den letzten … nur ist der höher und ich platt. Die ersten Zweifel, ob ich das hier heute zu Ende bekomme, keimen auf …

Aber noch ist nicht die Zeit aufzugeben. Ein paar Clifbar Bloks reingeschoben (ich liebe die Dinger), Obst, Wasser, etc. und es geht weiter. Kaum habe ich die Verpflegungsstation verlassen, wird es wieder steil. Nur diesmal bergauf. Ich sehe das Positive: Hinfallen werde ich in nächster Zeit sicher nicht so häufig … dafür schreien schon nach kurzer Zeit wieder die Oberschenkel. Der Kampf beginnt. Langsam aber sicher stapfe ich hinauf. Erst wieder Wald und Matsch, bald nur noch Fels. 30 Minuten nach der Station kommen mir die Führenden entgegen (es geht den gleichen Weg wieder zurück): Diese Tiere. Unglaublich was die leisten. Kilian mit der GoPro in der Hand vorne mit dabei. Unmenschlich. Ich schleppe mich weiter. Auf ca. 650 Hm sehe ich Hendrik mit seiner Kamera stehen. Zunächst denke ich noch „Er ist auch schon auf dem Rückweg? Krasser Typ! „, werde jedoch bald eines Besseren belehrt. Hendrik hatte ein paar Probleme und ist auf ca. 850 Hm umgekehrt, weil er zu sehr gefroren hatte. Da oben soll es ziemlich kalt sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Hoffnung das Rennen im Zeitlimit zu beenden auch schon fast begraben, ich wollte jedoch auf jeden Fall noch versuchen den Hamperokken zu erreichen. Nach einem kurzen Gespräch beschließen wir gemeinsam unser Glück zu versuchen und Hendrik macht erneut eine 180° Drehung und geht mit mir wieder bergauf. Nach weiteren 200 Hm wird es tatsächlich echt kalt. Hier ist jetzt keinerlei Windschutz mehr und es pfeift uns eisig um die Ohren. Jetzt leistet die Windjacke gute Dienste. Hendrik macht trotz der Kälte nun einen ziemlich fitten Eindruck und wir steigen weiter auf. Auf ca. 1100 Hm erreichen wir den letzten Checkpunkt vor der „Ridge“ zum Hamperokken.

Hier haben sich nun ein paar Läufer versammelt und halten Kriegsrat, denn die „Ridge“, was sich mit „Bergrücken“ oder „Grat“ übersetzen lässt, sieht technisch ziemlich anspruchsvoll aus. Einige haben schon entschieden, nicht bis zum Hamperokken zu gehen und kehren um. Hendrik und ich beschließen uns die Strecke noch ein bisschen anzuschauen und klettern noch etwas weiter. Spätestens hier sind die Hände wieder genauso viel im Einsatz wie die Füße. Nach weiteren 5-10 Minuten erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt, von dem aus wir den Hamperokken und den Weg dahin schön überblicken können. Genau da kommt uns Michael, ein weiterer Deutscher, entgegen. Er war auf dem Gipfel, aber meint es wäre ziemlich anspruchsvoll und vor allem hat er von dieser Stelle aus ca. 1,5 Std hin- und zurück gebraucht. Wir sind schon 6 Std. im Rennen, also wird das zeitlich mit dem Cut-off eh nichts mehr. Die Entscheidung ist also schnell gefallen: Meine Beine sind wacklig, der Weg ist nicht einfach, es geht rechts und links ziemlich runter und zeitlich reicht es auch nicht –> DNF. Auch Hendrik kommt zum gleichen Schluss. Das war es für uns. Statt uns jetzt weiter auf den Berg zu quälen und womöglich etwas zu riskieren, genießen wir lieber ein bisschen die Aussicht und machen ein paar Fotos. Danach geht es wieder zurück.

Der Rückweg gestaltet sich dann überraschend gut. Im Gegensatz zum ersten Abstieg ist dieser nicht ganz so extrem steil. Wir können sogar ein bisschen laufen, auch wenn das aufgrund des weiterhin sehr technischen Geländes (natürlich alles weglos) nicht ganz einfach ist. Nach ca. 1 Stunden haben wir den Downhill wieder hinter uns und stehen nach 7:15 wieder an der Verpflegungsstation. Tatsächlich kommt nochmal kurz die Frage auf, ob wir nicht doch zurück laufen sollen. Schließlich hätten wir dazu noch fast 5 Stunden Zeit. Doch wir entscheiden uns dagegen und steigen aus. Das Problem war nun ja nicht mehr der Cut-off an sich (den Gipfel vom Hamperokken hatten wir ja eh ausgelassen, also war das Rennen eh gelaufen). Aber die Tatsache, dass der Cut-off auch mit dem Sonnenuntergang zusammenfällt, bereitete mir Sorgen. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass ich den Rückweg in der Zeit hätte schaffen können, doch ich wollte nicht riskieren dann am Ende doch bei Einbruch der Dunkelheit irgendwo auf diesem Berg zu sitzen. Safety first. Und so kam es zu meinem ersten DNF.

Wie sich später herausstellte, sind nur 40 Leute wieder ins Ziel gekommen. Und von diesen 40 Leuten waren gerade einmal 17 auch bis oben auf dem Hamperokken. Somit haben nur diese 17 Leute das Rennen erfolgreich absolviert, was natürlich eine schwache Quote ist. Welches Fazit kann man daraus ziehen? War das Rennen zu schwer? Haben sich die Leute nicht genug vorbereitet? War die Zeit zu knapp bemessen? Oder war es genau so gedacht? War es dennoch ein gutes Rennen? War es vielleicht sogar zu gefährlich? Diese Fragen haben wir am Abend danach in einer netten Runde von 15 Läufern aus 8 Ländern beim Pizzaessen ausgiebig besprochen und es gab natürlich verschiedenste Meinungen dazu. Hier ist meine:

Ich denke, das Rennen war ein wunderschönes Mißverständnis. Mit Emelie und Kilian haben die zwei vielleicht technisch besten Trailrunner der Welt tatsächlich eine Strecke ausgesucht, die sie als herausfordernd aber „mostly runnable“ empfinden. Und die Teilnehmer, in meinen Augen allesamt erfahrene und teilweise sehr gute Läufer (bei den Aussteigern waren Teilnehmer des UTMB, Western States 100, etc. dabei, also bei Leibe kein Feld aus Amateuren … außer mir vielleicht 😉 ), haben durchaus damit gerechnet, dass hier ein anspruchsvolles Rennen auf sie zukommt. Aber beide Parteien haben nicht damit gerechnet, wie groß die Kluft zwischen ihnen in diesem alpinen Gelände wirklich ist. Ich vermute für die Veranstalter war die geringe Finisherquote genauso überraschend, wie für die Läufer diese herausfordernde Strecke. Falls es noch eines weiteren Beispiels bedarf, was hier los war: Michael, einer der 17 Finisher, hat hier ca. 4,5 Stunden länger gebraucht als für den UltraKS kurz zuvor, der ähnliche Zahlen aufweist. Und ähnliches erzählten alle Läufer. Da dies das erste Rennen war, fehlten einfach für alle Beteiligten die Erfahrungswerte. In Zukunft wird sich das sicher relativieren. Die Läufer werden durch Blogbeiträge oder sonstige Berichte mitbekommen, was sie erwartet. Sie werden eher darauf vorbereitet sein, dass Bergerfahrung und Lauftechnik im Gelände hier wichtiger sind, also die Fähigkeit 100 Meilen auf befestigten Wegen zu laufen. Die Veranstalter werden vielleicht das Rennen etwas weiter in den Sommer verschieben, damit man auch längere Laufzeiten gefahrlos in Kauf nehmen kann. Zum Abschluss bleibt mir nur zu sagen, dass das gesamte Rennen, trotz meinem Ausscheiden ein wunderschöne, wenn auch krasse, Erfahrung war. Die Landschaft in Norwegen ist einfach gigantisch und hat Lust auf mehr gemacht. Die Stimmung und das Feeling bei diesem internationalen Feld war einfach überragend. Ich bin froh bei dieser ersten Ausgabe des Rennens dabei gewesen zu sein, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal so einfach die Chance dazu bekomme. Wenn die beiden sich entschließen das Rennen weiter stattfinden zu lassen, gibt es sicherlich Unmengen an Menschen, die sich um die Startplätze reißen werden. Ich habe jedenfalls keinen Läufer gehört, der gesagt hat, dass er nicht wiederkommen möchte. Fast alle von uns haben noch eine Rechnung offen …

Hier der Lauf bei Strava. Strava rechnet „Standzeiten“ immer aus den Läufen raus, damit man die reine Laufzeit hat. Bei diesem „Rennen“ habe ich mich laut Strava über 2 Stunden lang nicht bewegt … ich kann euch versichern, das war nicht so. Es ging wohl nur manchmal etwas zu langsam voran …