Der Wecker war auf 10:00 Uhr gestellt, doch um 9:00 sind wir zum ersten Lauf des Urlaubs aufgebrochen. Warum? Jetlag. Um 4:00 war ich das erste Mal wach, um 6:00 bin ich dann aufgestanden und fand Steve schon auf der Couch sitzend vor. Also geht’s schon deutlich früher los als geplant. Noch ein kurzer Stop bei Starbucks mit leichten Kommunikationsproblemen …

Ich: Grande Coffee, please.
Bedienung: Which one?
Ich: Äh .. brewed.
Bedienung: Yes, which one?
Ich: BREWED!
Bedienung: Just any brewed coffee?
Ich (feststellend, dass es mehrere Sorten gibt): Ah, Pike Place, please.
Bedienung: Oh sorry, Pike Place is not available today. Do you want a free Americano?
Ich (und krame mein Geld raus): Ok
Bedienung: It’s FOR FREE!
Ich: Öhm … äh …. ok

Egal, weiter gehts zur Talstation der Sea to Sky Gondula. Die ist nur ein paar Minuten entfernt. Letztes Jahr gab es diese Seilbahn noch nicht, sie ist also brandneu und der Ausblick von der Bergstation so toll sein. Das müssen wir uns mal anschauen. Natürlich wird nicht gefahren, sondern wir laufen. Das spart nicht nur $35 pro Person, sondern macht auch noch mehr Spaß.

Es geht direkt Squamish-Style knackig los. Felsen, Wurzeln, Stufen, kleine Klettereinlagen, Steil, Geil. Nach 15 Minuten haben wir schon über 200 Hm hinter uns und die Schenkel brennen. Aber der Weg belohnt für alles und der Jetlag ist erstmal wie weggeblasen. Während man von anderen Teilnehmern des Squamish50 mittlerweile nur noch liest, dass sie sich ausruhen und sich schonen, düsen wir hier steil nach oben. Ich hoffe das rächt sich nicht am kommenden Wochenende, aber es macht einfach zu viel Spaß und wir sind ja im Urlaub hier und wollen was erleben. Also geht es weiter hinauf. Der Weg wird niemals langweilig und es geht in gleicher Weise ca. 2 Stunden mit 1000 HM Steigung über den Wrinkle Rock Trail nach oben. Wir übertreiben es nicht, machen einige Fotopausen, aber dennoch ist das Tempo schon ganz ordentlich.

Oben angekommen schauen wir uns die Hängebrücke und diverse Aussichtspunkte, die entlang eines kleinen Rundweges gelegen sind, an. Leider lässt sich nur erahnen, welche schönen Ausblicke man hier oben haben kann, da es ein bisschen regnerisch ist und auch es sich auch mit der Sicht entsprechend verhält. Es lässt sich leicht erkennen, dass man sich hier oben viel Mühe gegeben hat, den Sightseeing-Touristen etwas zu bieten. Die Wanderwege sind alle super ausgebaut, es gibt schöne Aussichtsplattformen, die Hängebrücke ist genial und auch das Restaurant auf der Bergstation macht einen klasse Eindruck. Bei schönem Wetter kann man es auf der Terrasse mit top Ausblick sicher gut ein paar Stündchen aushalten. Da wir jedoch ziemlich durchnässt sind, wollen wir uns nicht zu lange aufhalten, und machen uns bald wieder auf den Abstieg.

Der Abstieg führt uns, bis auf ein 2-3 Kilometer langes Stück direkt nach der Bergstation, auf dem gleichen Weg hinunter, den wir rauf gekommen sind. Zwar wird auf der Homepage davor gewarnt, den Trail bergab zu nehmen, aber wir haben ja gesehen was auf uns zukommt. Deshalb haben wir keine Bedenken, sondern freuen uns viel mehr auf das was da kommt. Und das was kommt, ist schnell. Einmal verliere ich kurz den Grip und lege mich ab, aber so ein bisschen Blut gehört ja zu einem gescheiten Downhill dazu. Bis auf 2-3 Schrammen ist alles Heil. Zum Ende hin sind wir so auf den Downhill fokussiert, dass wir beide die richtige Abzweigung komplett übersehen und deshalb noch eine kleine Extrarunde laufen müssen. Aber auch das macht nix mehr.

Unten angekommen nehmen wir noch einen kleinen Umweg zu den Shannon Falls, die sich nur ein paar 100m vom Parkplatz entfernt befinden und dann sind wir durch für heute. Ein supertolle erste Tour ist nach gut 4 Stunden rum und zwei Kerle freuen sich einfach nur ein Eis … nämlich ein McFlurry.

Distanz: 17909 m
Maximale Höhe: 865 m
Gesamtanstieg: 1213 m
Total Time: 03:53:47

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